Die doppelte Verwurzelung

Meine Arbeit lebt von einer ungewöhnlichen Kombination: Ich bin promovierter Physikochemiker mit Schwerpunkt Biosensorik und habe ein Nebenfachdiplom in Informatik – und gleichzeitig war ich sieben Jahre lang tief verwurzelt im Gebetshaus Freiburg, einer überkonfessionellen christlichen Gemeinschaft.

Diese doppelte Verwurzelung – in analytischer Präzision und spiritueller Tiefe, in strategischer Exzellenz und authentischer Begegnung – prägt alles, was ich tue.

Ich glaube nicht, dass Technik und Menschlichkeit Gegensätze sind. Ich glaube, dass sie einander brauchen.

Die technische Seite gibt mir Klarheit, Struktur und Systemdenken. Die menschliche Seite gibt mir Tiefe, Empathie und Demut.

Der Weg hierher

Mein beruflicher Weg begann 2004 nach meiner Promotion. Ich startete als Innovationsmanager in einer Patentverwertungsagentur und gründete parallel ein Startup für Wissensmanagement – eine PC-Applikation, die ich "Digitaler Gedankenverstärker" nannte. Sie war ihrer Zeit Jahre voraus. Aber mir fehlte die Erfahrung, einen Markt dafür zu entwickeln.

2006 wechselte ich zu Testo, wo ich über zehn Jahre in verschiedenen Rollen arbeitete: Aufbau des Patentoffice, Leitung einer technologiestrategischen Stabsabteilung, Multiprojektcontrolling, Produktentstehungsprozesse. Ich war "Hans Dampf in allen Gassen" – immer dort, wo Strukturen entstanden.

Aber 2014 kam die Grenzerfahrung. Über 70 Stunden pro Woche. Ausgebrannt. Leer.

Ich reduzierte auf Teilzeit und fand im Gebetshaus Freiburg einen Ort, an dem ich nicht funktionieren musste, sondern einfach sein durfte. Einen Ort, an dem ich lernte: Es gibt einen anderen Weg.

Sieben Jahre lang lebte ich "Ora et Labora" – Beten und Arbeiten. Im Gebetshaus half ich, Strukturen aufzubauen, die Menschen dienen statt sie zu verzehren. Bei Testo arbeitete ich in Teilzeit als Senior Consultant.

2017 lernte ich über eine Raumsuche des Gebetshauses die Gründer von JobRad kennen. Sie fragten, ob ich ihr

PMO aufbauen und sie in der Organisationsentwicklung begleiten könnte. Teilzeit, nebenbei.

2020 wurde ich in die Geschäftsführung berufen – als Chief Technology Officer. Ich durfte das Unternehmen in den letzten acht Jahren begleiten - von 100 auf über 700 Mitarbeitende. Produkt, Technologie, IT, Security, Organisationsarchitektur.

Es war intensiv. Es war lehrreich. Es war eine große Ehre. Aber 2025 wurde klar: Es ist Zeit für den nächsten Schritt.

Was mich antreibt

Ich bin davon überzeugt:

Menschen sind zum Geliebtwerden geschaffen, nicht zum Funktionieren. Und wenn wir Organisationen als Gewächshäuser gestalten – Räume, die schützen, nähren, ermöglichen – dann kann etwas wachsen, das größer ist als wir selbst.

Ich begleite Führungskräfte und Organisationen dabei, diesen Weg zu gehen. Nicht mit Tools und Methoden, die man "anwendet". Sondern mit einer Haltung, die man verkörpert.

Diese Haltung habe ich im H.E.A.R.-Framework verdichtet:

• Humanity & Humility – Menschen als Zweck sehen, nicht als Mittel
• Empathy – Die Welt durch die Augen des anderen sehen
• Authenticity – Kongruenz zwischen Worten und Taten leben
• Resilience & Results – Langfristig wirksam bleiben, ohne sich zu verlieren

Darüber schreibe ich gerade auch ein Buch: "Zeitlos Verwurzelt – Führung als Akt des Zuhörens" (Veröffentlichung in Vorbereitung).

Das Private

Ich bin verheiratet seit 25 Jahren. Wir haben drei Kinder. Eine Hündin. Einen Kater. Wir leben in Kirchzarten bei Freiburg.

Wir sind eine lebendige, manchmal chaotische, immer leidenschaftliche Familie. Ich bin ein aufgeschlossener und entdeckungsfreudiger Mensch. Ich denke vernetzt. Ich habe keine Scheu vor Komplexität – im Gegenteil, ich finde sie faszinierend.

An Langweile kann ich mich nicht erinnern.

Jeder Tag ist ein neuer Anfang. Und ich glaube fest daran: Es gibt eine vorbereitete Zukunft, deren Bild wir im Heute noch nicht erfassen können – aber in die wir jeden Tag einen Schritt weitergehen dürfen.



Lass uns sprechen

Wenn du bereit bist, deine Organisation als Gewächshaus zu gestalten. Wenn du spürst, dass Führung mehr ist als Technik. Wenn du bereit bist, bei dir selbst anzufangen.

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